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Freifunk! – Mitmachen ist angesagt!

Seit heute hat mein Heimatdorf Karken einen ersten Freifunk Knoten (ffac-IvensTraining-1). Nämlich bei mir zuhause.

Freifunk ist eine Initiative die sich zum Ziel gesetzt hat, flächendeckend freies, unkommerzielles und unzensiertes WLAN anzubieten. In der Städteregion Aachen gibt es eine rege Beteiligung an der Community. So hat die IHK Aachen vor ein paar Wochen ihr ehemaliges Gastnetz auf Freifunk umgestellt. Das war auch für mich der Auslöser, sich damit etwas näher zu beschäftigen. Ich war positiv überascht  und begeistert, dass ich nicht mehr per Handynummer und SMS einen Zugangspasswort generieren musste.

Es handelt sich bei Freifunk um ein offenes WLAN mit dem Namen „Freifunk“. Jeder kann ganz unkompliziert rein, ohne Verschlüsselung ohne Passwörter und ohne Anmeldung. Ein Zugriff auf das private Netzwerk des Betreibers ist nicht möglich. Auch wird der Internetzugang des Betreibers nicht direkt genutzt. Der gesamte Netzwerkverkehr des Knotens wird über ein VPN (Virtual Private Network) zu einem „Superknoten“ getunnelt und von dort über den Provider Freifunk Rheinland e.V. in das Internet geleitet. Die sogenannte WLAN-Störerhaftung entfällt für den Betreiber des Knotens. Falls einer der Nutzer also irgendetwas tut, was nicht erlaubt ist (z.B. Filesharing mit urheberrechtlich geschützem Material) ist nicht derjenige der das (ungeschütze) WLAN betreibt haftbar zu machen, da sein Internetanschluss gar nicht genutzt wurde. Der Internetzugangspunkt ist ja direkt beim Provider.

Sind keine anderen Knoten in der Nähe, nutzt der Knoten den Internetzugang des Betreibers. Sind weitere Knoten in der Nähe, nutzen die Knoten auch direkte Verbindungen untereinander. So baut sich ein eigenes dezentrales Netzwerl von Knoten auf, die untereinander kommunizieren. Die Freifunker nennen das „mashen“. Auch Knoten die keinen direkten Zugang zum Internet haben stellen über dieses dezentrale Netz  das Internet bereit. So bekommt man auch größere Flächen versorgt. Das nutzt man übrigens in einigen Flüchtlinksunterkünften. Dort werden Freifunk Knoten installiert und mangels DSL oder Glasfaser-Verbindung über gemashte Verbindungen aus der Nachbarschaft mit Internet versorgt.

Ich war total ertaunt, dass Freifunk auf sehr preiswerter Hardware läuft. Wer mitmachen möchte, kann mit einem 15 Euro Router von TP-Link dabei sein und die Freifunk Software installieren. Mögliche Hardware findet man hier: http://freifunk-aachen.de/empfohlene-hardware Vielfach tun es auch ältere Router-Modelle, die man vielleicht noch im Keller liegen hat. Das auspacken und installieren der Software ist in 15 Minuten erledigt.

So kann man ganz nebenbei noch ein gutes Gastnetzwerk zuhause oder im Büro einrichten. Kein jonglieren mit dem WLAN Codes: „Nimm Freifunk, läuft dann direkt!“. Jetzt müssen nur noch genügend (Geschäfts)Leute in Karken mitmachen, dann ist das Dorf mit freiem WLAN versorgt. Glasfaser und damit einen vernünftigen Internetzugang haben ja schon die meisten…

2 Kommentare

  1. Freifunk ist übrigens auch ganz schön schnell:

    Bin hier in der ffac-Domäne mit einem Siemens Futro als VPN offloader. Das heißt meine Knoten in Garage, Wohnzimmer und Garten hängen an einem alten ThinClient für 15 EUR, der den VPN-Tunnel zum Freifunk-Netzwerk aufbaut. #läuft

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