Jeder Studierende kennt es: Seminararbeiten, Artikel, Papers. Lange Texte mit Fußnoten, Bildern, Tabellen, Verzeichnissen und vielen formalen Vorgaben. Auch Lehrende müssen Texte verfassen: Scripte, Fachbeiträge, Lernunterlagen.
Zur Erstellung und hochwertigen Publikation von solchen Texten eignet sich LaTeX sehr gut. LaTeX ist ein Textsatzprogramm. Prinzipiell ist es eine beschreibende Scriptsprache, die den Quellcode des Textes durch einen Interpreter in das gewünschte Ausgabeformat (z.B. PDF) bringt. Das hört sich kompliziert an, ist aber durch etwas Übung gut zu handhaben. Im Internet finden sich sehr viele Seiten und Foren, die sich mit LateX beschäftigen.
Es gibt LaTeX in verschiedenen Distributionen. TeXlive ist erhältlich für Windows und Linux. Für Mac gibt es die MacTeX-Distribution und für Windows gibt es noch MikTeX. LaTeXs Voreinstellung treffen die Konventionen des angelsächsischen Sprachraumes. KOMA-Script ist als Erweiterung zu LaTeX weit verbreitet. Es bietet eine sehr gute Grundlage zu eigenen Artikeln, die den Konventionen von Textsatz im deutschsprachigen Raum erfüllt. KOMA-Script ist in jeder LaTeX-Distribution enthalten.
Rein mit LaTeX kann man aber noch nicht viel anfangen. Man benötigt einen Editor, um die Texte zu erstellen. Dazu ist grundsätzlich jeder Texteditor geeignet. Komfortable Editoren unterstützen mit farbiger Syntaxhervorhebung, Auto Completition von Befehlen und komfortablen Übersetzungtools, mit denen man den Output auf Knopfdruck erzeugt.
Screenshot TeXmaker unter Ubuntu 10.10 (Gnome Desktop) |
Es gibt eine Vielzahl an Editoren, die diese Features mitbringen. Hier soll TeXmaker vorgestellt werden, der kürzlich in der Version 3.0 erschienen ist. TeXmaker überzeugt mit seinen klaren Funktionen und Hilfestellungen. Es ist in Versionen für Windows, Linux und Mac verfügbar, und somit gut auf verschiedenen Systemen nutzbar. Es gibt darüberhinaus eine USB-Stick Version. TeXmaker wird aktiv weiterentwickelt und ist unter der GPL-Lizenz kostenlos verfügbar. Downloads und weitere Informationen sind zu finden unter: http://www.xm1math.net/texmaker/
Man muss sich lösen von Textverarbeitungsprogrammen im „What you see is what you get“-Modus. LaTeX setzt die Texte und grafischen Objekte an die passenden Stellen, damit die Publikation gut aussieht. In der Tat sind die Ergebnisse von gesetzten Texten dem Output von Word & Co weit überlegen. Das bedeutet, dass im Quelltext des Editors nur Text, Steuerzeichen und Befehle stehen und keine Bilder oder Tabellen direkt sichtbar sind. Wie das aussehen kann, kann man dem Screenshot entnehmen.
LaTeX lohnt sich für alle die viel publizieren. Insbesondere im Mathematiksatz spielt LaTeX seine Stärken aus. Wenn man viele Formeln, Gleichungen oder Gleichungssysteme benötigt ist LaTeX hervorragend geeignet und das Mittel der Wahl.
Zitate, Fußnoten, Verzeichnisse – alles kein Problem für LaTeX und das weitestgehend automatisch. Das ist eine enorme Erleichterung die dabei hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: den Inhalt des Textes.
In folgenden Beiträgen werden andere, nützliche Programme, die im Zusammenhang mit LaTeX Nutzen stiften dargestellt.